Mittwoch, 6. August 2014

Tag 7:
Digital in der Uni - mitschreiben, lernen und präsentieren

Mitschreiben

Ich bin hinsichtlich des Schreibens in Vorlesungen und Seminaren wohl eine Art Zeitreisende. Am Anfang gab es das nicht, Laptops in der Vorlesung. Niemand hatte sowas! Es wurde immer schön mit der Hand geschrieben. Als Minimalistin gefällt mir aber irgendwie der Wandel weg von den Papierbergen hin zu Notizen mit dem Laptop, die man dann überall in der Cloud verteilen kann. :)

Neulich saß sogar ein Schüler vor mir mit seinem Laptop. Was ich davon nun halten soll, weiß ich nicht so recht. Da tendiere ich für die Zukunft zum Verbieten. Ich passe jedenfalls nicht immer auf, wenn mein Laptop mit in der Vorlesung ist. ;)

Ich liebe das Schreiben mit meinem uralten Waterman-Federhalter immer noch. :D Das Ding ist unkapputtbar und mag auch mal lila Tinte (die Hausaufgaben im zweiten Semester damit geschrieben zu haben ist mir aber heute sehr peinlich ^^).

Ich finde aber, dass ich beim Tippen schneller bin, allerdings ist das Schreiben mit der Hand beim Lernen wirklich toll. Ich merke mir die Sachen einfach besser, bunte Markierungen machen mehr Spaß und bringen mehr.

Bei großen Stoffmengen ist es aber ein Zeitfaktor, der einfach mal gar nicht geht. Wenn ich aus vielen Büchern was rausschreiben muss oder der Prof viel labert, dann muss ich tippen, es nützt nix.

Natürlich ist ein Vorteil von Stift und Papier auch, dass man nicht vom Internet abgelenkt werden kann, wie wenn man mit dem Laptop lernt. ;)

Lernen

Wie schon gesagt, Lernen braucht bei mir Handschrift, bunt unterstreichen und anmalen und vor allem Papier!

Ansonsten schaue ich manchmal Videos bei Youtube, um was zu lernen (Vorlesungen... aber meist halt Dokus... aber nur von Arte, ZDF und Co. ist der letze Sch... !). Ich kann mir das dann besser merken, wenn ichs höre.

Das meiste lerne ich in Vorlesungen, wenn ich einfach hingehe und zuhöre. Sogar das, was ich nicht mitschreibe. Das war schon immer so.

Präsentieren

Alle Studenten und Schüler kennen das wohl: Referate halten! Ich fand es in Schule und Uni ja schrecklich, aber wenn ich eins besonders schrecklich finde, dann sind das Powerpoint-Präsentationen!

Erstens wusste ich (und weiß ich noch) nicht wirklich, wie man sowas macht und hatte auch nie wirklich die Hard- und Software für sowas, bzw. man muss mit der ja erstmal klarkommen, denn wenns dann icht funzt, hat man ein Problem!

Ein einziges Uni-Referat habe ich mal gehalten, wo so eine Präsi dabei war. Genutzt habe ich dafür Open Office Impress, halt dieses kostenlose PP-ähnliche Programm.

Ich bin aber zweitens ein übelster Gegner dieser PP-Textschlachten! Ich habe einen wirklich genialen (!) Professor, der absolut toll reden kann, so dass man absolut alles versteht, und zwar tiefgreifend. Der braucht nur reden und man ist schlau!

Und der hat dann einmal so eine komische Präsentation gemacht, weil das jetzt irgendwie "in" ist oder so, das war die Hölle! Ganz furchtbar. Leider redete der immer nur von Evaluation, aber dann gabs nie eine, ich weiß gar nicht wieso, ich hätte gut bewertet, bis auf den PP-Mist! ;)

Die interessante Vorlesung wurde durch PP zur Farce. Man brauchte sich ja nur noch die Folien aus dem Lern-Netz runterladen.

Der geniale Kerl las nur noch die fertigen Folien mit massig Text vor. Die ganze Vorlesung: überflüssig! (außer man lernt wie ich mit den Öhrchen...).

Dagegen erinnere ich mich eben immer an eine frühere geniale Vorlesung, wo "die Technik nicht ging". Da hat er es nur geschafft, uns ein Bildchen und ein Video zu zeigen und sonst nur geredet. Das war gut! Das sollte immer so sein, nieder mit Power Point!

Die Leute müssen was anderes können, als Folien vorlesen, nämlich so wie mein Prof reden, komplizierte Dinge messerscharf mündlich formulieren können! Bei seinem Vortrag neulich hatte er auch ne PP, aber die wurde vom Publikum nicht beachtet, sondern nur der Vortrag und der war letztlich überzeugend, während diese Folien... ein Krampf waren, man kann es nicht anders nennen.

Wozu dieser PP-Kram? Wer braucht das denn?!

So bestand meine einzige Power Point Präsentation in der Uni auch nur aus kleinen winzigen Stücken Text und sonst nur aus Bildern. Denn die Bilder zeigen, damit man was zu gucken hat, dafür eignet sich eine Präsentation. Text finde ich, sollte man fast gar nicht auf solchen Folien zeigen, sondern sprechen, denn sonst können ehrlich gesagt alle zuhause ein Buch lesen und brauchen mir nicht zuhören.

Man braucht meiner Meinung nach also zum Präsentieren in der Uni (also in den Geisteswissenschaften, dass ein Physiker mal ne Kurve zeigen muss oder ein Informatiker, wie sein Programm durchläuft oder ein Chirurgie-Prof, wo man schneiden muss, is klar!) nur ein paar Bilder, wenn man irgendwelche Karten oder Kunstgegenstände zeigen will. Für alles andere braucht man nur sein Hirn und ein Sprechorgan. ;) 

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